Dienstag, 6. Juni 2017

The Coathangers, Köln, 02.06.17


Konzert: The Coathangers
Ort: mtc, Köln
Datum: 02.06.2017
Dauer: gut 60 min
Zuschauer: vielleicht 100



Meine erste Begegnung mit den Coathangers war merkwürdig. Die Punkband aus Atlanta supportete die wundervollen Thermals im Gebäude 9 in Köln. Mir war der rotzige, oft gebrüllte Punk in der Theorie viel zu wild, die drei Frauen schüchterten mich auch ein wenig ein, das Konzert war aber trotzdem fantastisch. Zwei Wochen später beim nächsten Thermals-Konzert wusste ich, was mich bei der Vorgruppe erwartete, und auch der Auftritt war perfekt!

Oft gehört habe ich die Coathangers in den letzten sechs Jahren nicht. Weil zu wenige Gelegenheiten kamen, die Band live zu sehen. Denn auf Platte ist das alles gut, auf einer Bühne aber viel besser! Als eine kurze Deutschland-Tour angekündigt wurde, war ich hin und weg, als das Konzert am Vorabend in München ganz kurzfristig warum auch immer abgesagt wurde, nervös. Ich kam einiges nach der angekündigten Einlaß-Zeit am mtc an, vor der Tür standen noch eine ganze Menge Leute, auch Nichtraucher. Der Einlaß hatte sich also mal wieder verschoben (mtc-Krankheit), denn freiwillig steht man nüchtern nicht auf der Zülpicher Straße.

Aus Beginn 21:00 h wurde 21:30 h, dann aber immerhin ohne Vorgruppe. Die drei Amerikanerinnen (2011 waren es noch vier) trugen einheitliche Shirts, was bei mir immer Casting-Assoziationen hervorruft (The Pipettes...). Wäre ich zufällig ins mtc getaumelt und hätte diesen Gedanken gehabt, wäre er spätestens nach dem ersten Lied weggewesen.

Das erste Stück Johnny sang Gitarristin Julia Kugel ("Crook Kid Coathanger"), das zweite Schlagzeugerin Stephanie Luke ("Rusty Coathanger") und so wechselte sich das eine ganze Weile ab zwischen den beiden. Bassistin Minnie Coathanger (Meredith Franco) sang am Anfang nur begleitend und später in den Liedern, in denen sie die Hauptsängerin war, nur sehr kurze Sequenzen.

Die meisten Lieder stammten von der 2016 erschienenen Platte Nosebleed Weekend, Der Titeltrack, das wundervolle Perfume (das mich an die B-52's erinnerte), Make it right, die besten Lieder des Konzerts, sind alle auf dem Album. So richtig leicht war es aber nicht, die Lieder auseinander zu halten, was gut ist, weil eben alle viel taugen und herrlich punkig waren. Irgendwann in der zweiten Hälfte des Konzerts wechselten die Frauen immer wieder ihre Positionen. Aber dadurch änderte sich wenig. Mal sang Rusty auf dem Platz der Bassistin ohne Instrument, das Lied klang aber nicht anders als der Rest. Also toll. 


Als die Band zu den Zugaben zurückkam, spielte sie erst  ein sehr altes Stück (Nestle in my boobies) und danach das perfekte Cover mit Sex beat vom Gun Club. Das wäre der perfekte Abschluß gewesen, der recht volle Saal hatte aber noch nicht genug, also kamen sie zurück und spielten noch einmal zwei Lieder - am Ende das poppigste Lied Captain's dead, das ganz grandios war.

Mir fällt nie viel zu den Coathangers ein, warum auch immer. Aber je häufiger ich die Band sehe, desto lieber mag ich sie. Es kommen also sicher noch ein paar schlechte Konzertberichte hier.


Setlist The Coathangers, mtc, Köln:

01: Johnny
02: Dumb baby
03: Smother
04: Down down
05: Nosebleed weekend 
06: Burn me
07: Make it right
08: Perfume
09: Wipe out
10: Springfield cannonball
11: Watch your back
12: Follow me
13: ?
14: ?
15: Shut up
16: Cheap cheap
17: Squeeki tiki

18: Nestle in my boobies (Z)
19: Sex beat (Gun Club Cover) (Z)

20: Hurricane (Z)
21: Captain's dead (Z)

Links:
 

- aus unserem Archiv:
- The Coathangers, Frankfurt, 15.04.11
- The Coathangers, Köln, 03.04.11




 

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